e-regio: Vom Gasversorger zum Allround-Energiedienstleister
Gut 70 Unternehmerinnen und Unternehmer aus dem Kreis Euskirchen waren beim Unternehmerfrühstück „viertelvoracht“ zu Gast, das diesmal im neuen Sitz von „e-regio“ in Kuchenheim stattfand → Zum Gastgeber-Vortrag
Euskirchen-Kuchenheim – Im Jahre 1865 brannte in Euskirchen das erste öffentliche Gaslicht. Es war quasi der Signalstart für die städtische und industrielle Entwicklung einer ganzen Region. Heute, gut 150 Jahre später, spielt Gas für das Unternehmen „e-regio“, dessen Tradition zurückreicht bis hin zu dieser ersten städtischen Gasversorgung, immer noch eine zentrale Rolle. „Als Netzbetreiber mit gut 220 Mitarbeitern und einem 2400 Kilometer großen Netz, das sich von Bornheim bis Hellenthal erstreckt, ist das Gasgeschäft auch heute noch die Basis unseres Umsatzes“, berichtete „e-regio“-Geschäftsführer Christan Metze am Mittwochmorgen vor gut 70 Teilnehmern des Unternehmerfrühstücks „viertelvoracht“, das als Partnerinitiative der Kreiswirtschaftsförderung und der Kreissparkasse Euskirchen vier Mal im Jahr stattfindet. Dennoch, so Metze, müsse ein Energieversorger immer langfristig und in Zeiträumen von 20 bis 30 Jahren denken. „Wir müssen uns also heute schon die Frage stellen, womit wir in Zukunft unser Geld verdienen werden.“
Aus diesem Grund habe „e-regio“ schon früh sein Geschäftsfeld vergrößert und sei bereits vor Jahren auch in die Wasserversorgung eingestiegen. „Heute versorgen wir bereits 100.000 Bürger mit Trinkwasser und sind für zwei Talsperren verantwortlich“, so Metze. Doch damit nicht genug, hat sich der regionale Energieversorger auch im Stromvertrieb längst einen Namen gemacht und produziert darüber hinaus Wärme für Nahwärmenetze. All diese Dienstleistungen wurden bislang unter dem Namen „Regionalgas Euskirchen“ abgewickelt, der nicht annähernd mehr das angebotene Dienstleistungsportfolio widerspiegelte. Aus diesem Grund entschied man sich, ab April 2016 einen Neuanfang unter dem Namen „e-regio“ zu wagen. Doch allein mit einem neuen Logo war es natürlich nicht getan.
„Der Neufirmierung voraus ging ein langer Prozess“, berichtete Metze. Zunächst habe man die Schnittstellen zum Kunden überprüft und den Telefonservice erweitert. „Wir haben die Kommunikation mit dem Kunden keinesfalls einem Callcenter überlassen, sondern leisten diese allein mit unseren Mitarbeitern, und zwar von montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr“, so Metze. Darüber hinaus seien Projektgruppen ins Leben gerufen worden, die hierarchie – und abteilungsübergreifend an einem Gesamtbild des Energieversorgers gearbeitet hätten. „Einen ersten Versuch zur Neufirmierung unseres Unternehmens haben wir im Oktober 2015 wieder gestoppt, weil wir eine wichtige Internetdomain zu dem Namen, den wir eigentlich haben wollten, nicht bekommen haben“, berichtete Metze. Letztlich wurde daraus aber ein Erfolg, denn der zweite Versuch einer Neubenennung vermittele nun noch weitaus deutlicher, dass Gas, Strom und Wärme bei „e-regio“ aus einer Hand kämen.
Christian Metze machte keinen Hehl daraus, dass der Stromvertrieb zwar Wachstumspotenziale biete, letztlich aber ein reiner Verdrängungsmarkt sei. „Man muss sich unter den derzeit gut 100 Stromanbietern behaupten“, sagte er, was „e-regio“ aber bislang sehr erfolgreich gelungen sei. Bereits vor fünf Jahren habe man ein Tochterunternehmen gegründet, das den Strom- und Gasverkauf auch bundesweit von Flensburg bis München organisiere. „Dadurch konnten wir unsere Kundenzahl verdoppeln“, freute sich Metze: „Neben einigen Städten und Kommunen gehören beispielsweise auch Teile der Bundeswehr und rund 800 Aldi-Filialen zu unseren Kunden.“
Die Umfirmierung der Regionalgas Euskirchen zu „e-regio“ sei somit der letzte Schritt in einer ganzen Kette von Maßnahmen gewesen. Im Aufsichtsrat habe es dazu intensive Diskussionen gegeben, aber letztlich seien alle von der Notwendigkeit eines neuen Namens überzeugt gewesen. „Wir haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Anfang an über das Vorhaben informiert. Zum Schluss gab es in Form eines Countdowns sogar an alle Mitarbeiter täglich E-Mails, die über das neue Corporate Design informierten“, so Metze. Darüber hinaus seien zahlreiche Mitarbeiter auch ganz praktisch mit der Umstellung beschäftigt gewesen. „Denn“, so Metze lachend, „es gibt wohl keinen Sportplatz in unserem Versorgungsgebiet, wo kein Banner von uns hängt.“ Und diese mussten selbstverständlich ebenso ausgetauscht werden wie die Folien auf Dutzenden von Firmenfahrzeugen.
Doch trotz des bundesweiten Erfolgs des Euskirchener Traditionsunternehmens verstehe sich „e-regio“ nach wie vor zunächst als regionaler Energiedienstleister. „Wir sind vor allem für die Region da – für die Menschen, die hier leben und hier ihre Heimat haben“, so Metze. Dies beweise „e-regio“ nicht zuletzt durch sein kulturelles, sportliches und soziales Sponsoring.
Landrat Günter Rosenke freute sich in seiner Begrüßungsansprache über den gelungenen Neustart des Euskirchener Unternehmens und machte bereits auf die nächsten Termine des Unternehmerfrühstücks aufmerksam. So werde man am Mittwoch, 21. September, der Pferdeklinik auf Burg Müggenhausen und am Donnerstag, 10. November, dem Kreiskrankenhaus Mechernich einen Besuch abstatten.
Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Euskirchen, Udo Becker, sagte an die Adresse von Christian Metze und mit Blick auf den schmucken neuen Unternehmenssitz: „Dass Sie mehr können als nur Gas, wissen wir schon eine lange Zeit, jetzt aber ist es auch richtig sichtbar geworden.“ Mit „e-regio“ sei man bei einem weiteren Unternehmen im Kreis Euskirchen zu Gast, das mit Weitblick agiere, sich breit aufgestellt habe und dadurch, dass es gleichzeitig Auftraggeber, Arbeitgeber und Sponsor sei, mit Fug und Recht zu den Förderern der Region gezählt werden dürfe.
Abschließend hatten die Besucher die Möglichkeit, an einem Rundgang durch das Unternehmen teilzunehmen. Besonders beeindruckend war dabei ein Besuch des deutschlandweit einzigartigen Paternoster-Lagersystems, in dem 30.000 laufende Meter Rohrleitung jederzeit auf Knopfdruck zur Verfügung stehen. → Zum Gastgeber-Vortrag
Eifeler Presse Agentur/epa